Palmkohl mag im ersten Moment zwar an Grünkohl erinnern, ist aber deutlich milder und genauso gesund. In diesem Beitrag lernst du alles Nötige über Palmkohl, um das Superfood selbst zu entdecken und seinen Geschmack und die vielen gesundheitlichen Vorteile perfekt zur Entfaltung zu bringen. Mehr zu Lebensmitteln sämtlicher Art und ihren Nährstoffen erfährst du hier.

Das erwartet dich in diesem Beitrag

• Herkunft und Geschichte von Palmkohl
• Was ist Palmkohl und wie sieht es aus?
• Gesundheitliche Vorteile von Palmkohl
• Zubereitung und Aufbewahrung
• Anbau und Ernte
• Fun Facts zu Palmkohl
• Rezept-Idee

Herkunft und Geschichte von Palmkohl

Für lange Zeit ist Palmkohl aus den deutschen Gärten verschwunden, doch jetzt blüht es wieder auf. Das “Superfood” erfreut sich frischer Beliebtheit aufgrund seines hohen Vitamingehaltes.

Palmkohl gilt als eines der ältesten Blattkohle. Seit dem 18. Jahrhundert wird es in Italien, hauptsächlich in der Toskana, angebaut, wodurch es auch den Namen Nero di Toscana – oder eben toskanischer Kohl – trägt. Andere bekannte Namen für Palmkohl sind entweder Schwarzkohl, italienischer Kohl oder Cavolo Nero. Heutzutage gilt es als Vorreiter von Kopf- und Rosenkohl.

Was ist Palmkohl und wie sieht es aus?

Palmkohl gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist eng mit Grünkohl verwandt, schmeckt jedoch deutlich milder – ist aber genauso gesund. Sein Aroma ist leicht pfeffrig.

Seinen Namen verdankt er seinen palmwedelartigen Blättern, die aus seinem langen Stängel wachsen. Je nach Sorte sind diese entweder dunkelgrün, blau-grün oder schwarz-grün.

Palmkohl blüht in kleinen, hellgelben Blüten, jedoch erst im zweiten Jahr seit Anpflanzung.

Die drei wohl bekanntesten Sorten des Kohls sind:

• Black Magic: sehr ertragreich, mit einer Wuchshöhe von 30 cm, vor allem beliebt bei Selbst-Anpflanzern
• Nero Di Toscana: Der Klassiker unter Palmkohl, aufgrund seines besonders milden Geschmacks
• Palmizio Senza Testa: diese Sorte wächst schnell und garantiert eine frühe Ernte

Gesundheitliche Vorteile von Palmkohl

Nicht umsonst gilt Palmkohl als “Superfood.” Nicht nur hat er einen hohen Vitaminhaushalt mit über 100 mg Vitamin C pro 100 g Kohl – das ist doppelt so viel wie beim bekannteren Vitamin C-Lieferanten Orangensaft – er ist außerdem noch voller Vitamin B, Beta-Carotin, Calcium, Kalium und Ballaststoffen. Er enthält auch Omega-3-Fettsäuren, Chlorophyll und diverse Senföle, Eisen und Eiweiß. 

Er gilt daher als natürlicher Antioxidant, verbessert Cholesterinwerte und soll sogar eine krebsvorbeugende Wirkung haben.

Du siehst, es ist ein echter Allrounder, der dich schon in kleinen Mengen mit allerlei gesunden Nährstoffen versorgt. Ihn in deine Nahrung zu integrieren lohnt sich also.

Zubereitung und Aufbewahrung

Um den hohen Vitamingehalt von Palmkohl möglichst aufrechtzuerhalten, empfiehlt es sich, ihn roh zu verzehren, beispielsweise als Salat oder Smoothie. Allerdings ist roher Kohl oft nicht bekömmlich und kann zu Verdauungsschwierigkeiten führen. Deswegen empfiehlt es sich, die Blätter schonend zu garen – dafür kann man sie entweder 3-5 Minuten im Salzwasser blanchieren oder dünsten, um den Vitaminverlust zu minimieren.

Empfehlenswert ist es, zur Verarbeitung des Palmkohls die zähen Mittelstränge zu entfernen und die Blätter dann in schmale Streifen zu schneiden. So macht er sich gut als schmackhafte Gemüsebeilage zu fast jedem Essen, besonders Pasta. Grundsätzlich findet er in Mahlzeiten eine ähnliche Verwendung wie auch Wirsing. Auch in Eintöpfe passt der vielseitige Kohl gut hinein – in Italien, seinem Herkunftsland, ist er fester Bestandteil einer traditionellen Gemüsesuppe namens “Ribollita”.

Im Kühlschrank hält sich Palmkohl für etwa eine Woche, du kannst ihn jedoch blanchieren und dann einfrieren, um längere Haltbarkeit zu erzielen.

Anbau und Ernte

Da Palmkohl im Handel eher seltener zu finden ist und das gesunde Gemüse eher in die Auswahl von Wochen- und Bauernmärkten gehört, kann es sich lohnen, ihn einfach selbst zu pflanzen. Im Folgenden haben wir ein paar Infos und Tipps gesammelt, um den Anbau im Garten und Beet für dich etwas einfacher zu gestalten.

Wie seine Herkunft bereits vermuten lässt, ist es sehr hitzeresistent, erträgt dafür aber Minustemperaturen nur für sehr kurze Zeit.

Die beste Zeit ihn anpflanzen ist daher Mitte Mai, wenn der Boden warm genug für ihn ist. Die Samen müssen ein bis zwei Zentimeter tief in die feuchte Erde gegeben werden und keimen dort dann in etwa sieben bis zehn Tagen.

Palmkohl muss es sonnig haben, um zu wachsen, außerdem sollte er vor Wind geschützt werden. Wie andere Kohlsorten ist er ein Starkzehrer, deswegen ist es wichtig, dass der Boden nährstoffreich und durchlässig ist. Regelmäßiges Gießen und Düngen mit Flüssigdünger ist ein Muss. Mulch schützt den Boden vor dem Austrocknen.

Kohlfliegen, Kohlweißlinge und die Weiße Fliege wollen alle einen Bissen von deinem Kohl, deswegen solltest du dir ein Kulturnetz besorgen und es so vor dem Hunger der kleinen Schädlinge schützen.

Auch die Möglichkeit einer Kohlhernie (Schimmelbefall des Kohls) gibt es zu beachten: Als Kreuzblütler sollte Palmkohl nicht mit anderen Kreuzblütlern angepflanzt werden. Der Boden sollte auch seit etwa drei Jahren nicht von anderen Kreuzblütlern bepflanzt worden sein.

Grundsätzlich sind Mischkulturen aber eine gute Idee: Besonders gute Beetnachbarn machen Salat, Sellerie oder Mangold.

Palmkohl ist zweijährig, das heißt, er blüht erst im zweiten Jahr seit Anpflanzung und erst dann kann Saatgut gewonnen werden. Es ist also wichtig, ihn während des Winters zu überwintern. 

Seine Blätter zum Verzehr kann man jedoch bereits nach 60 Tagen ernten. Dabei ist es wichtig, sie von unten nach oben zu ernten und das Herz des Kohls bestehen zu lassen, damit neue Blätter wachsen können. Warte mit der Ernte nicht allzu lang, denn jung sind die Blätter zarter und weniger faserig.

Sobald Palmkohl blüht, werden die Blätter deutlich bitterer – dann eignet er sich hauptsächlich nur noch für Saatgut und als Zierpflanze.

Fun Facts zu Palmkohl

Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden auf der Insel Jersey aus Palmkohl-Pflanzen Spazierstöcke für Touristen gemacht. Die Pflanzen wurden drei Jahre lang angebaut, dann wurden alle Blätter entfernt, der stabile Stamm der Pflanze geschliffen und mit einem Knauf versehen. Die Stöcke waren leicht und stabil.

Palmkohl wird nachgesagt, dass er für einen angenehmen Körpergeruch sorgt. Kann man doch mal ausprobieren, oder? 😉

Rezept-Idee

Tagliatelle mit Lachs und Palmkohl:

• 1 Zehe Knoblauch
• ½ Zwiebeln 
• 2 Handvoll Palmkohl
• 1 Esslöffel Olivenöl
• 1 dl Weißwein (trocken)
• 50 g Räucherlachs
• 75 g Fetakäse
• 500 g Pasta

Zur Vorbereitung Knoblauch und Zwiebeln klein schneiden. Den Palmkohl in mundgerechte Stücke schneiden und den Feta-Käse zerkleinern.

Erhitze das Olivenöl in einer Pfanne und lass den Knoblauch und die Zwiebeln darinnen bei geringer Hitze schmoren

Zwischendurch die Nudeln nach Packungsanweisung kochen.

Den Palmkohl dazugeben und mit Weißwein ablöschen. Das Ganze dann für 7 Minuten abgedeckt bei mittlerer Hitze köcheln lassen

Den Räucherlachs hinzugeben und noch drei Minuten weiter köcheln lassen. Dann den Feta-Käse dazugeben und die Pfanne vom Herd nehmen.

Guten Appetit! 

Quellen: 

https://www.beetfreunde.de/palmkohl-pflanzenportrait/ 

https://medlexi.de/Palmkohl