Physalis – Eine Beere mit Geschichte
Physalis – Eine Beere mit Geschichte: Diese kleine Superfrucht ist vielleicht vielen als Dekoration auf Restauranttellern bekannt. Dabei kann die Physalis viel mehr als nur schön aussehen. Sie ist eine Beere mit Geschichte und vielen interessanten Fassetten. Wisst ihr wo die Physalis ursprünglich herkommt? 😉
Physalis – Eine Beere mit Geschichte: Herkunft und Verbreitung
Wer die Physalis unter einem anderen Namen kennt, kann auf ihre Herkunft schließen. Die Andenbeere wie sie auch genannt wird, hat ihre Heimat ursprünglich im Hochland Perus und Chiles. Diese kleine Beere steckt voller Geschichte. Als portugiesische Seefahrer sie im 19. Jahrhundert, aus Südamerika nach Südafrika brachten, verbreitete sie sich schnell. Das Verbreitungsgebiet lag zunächst am Kap der guten Hoffnung, woher sie auch einen weiteren Namen hat, Kapstachelbeere. In Deutschland ist unter dem Begriff der Physalis hauptsächlich die Andenbeere bekannt.
Bis heute hat sich die Physalis weiter um die Welt verbreitet. Mittlerweile wächst sie mit circa 90 Arten unter anderem auch in Indien, Australien, Neuseeland und Südfrankreich, aber auch in Deutschland.
Physalis – Eine Beere mit Geschichte: Wie sieht die Frucht aus?
Die Physalis ist mit der Tomate verwandt, denn beide gehören zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Beeren sind die Früchte einer Rankpflanze, die bis zu eineinhalb Meter hoch werden kann. Die gesamte Pflanze ist auch an den Blättern mit sehr feinen Haaren besetzt. Sobald die Blüten der Physalis befruchtet wurden, schließen sich die Kelchförmigen Blätter um die circa zwei Zentimeter dicke, gelb-orange farbige Beere.
Physalis – Eine Beere mit Geschichte: Kann ich die Physalis zuhause anbauen?
Die Physalis ist eine verhältnismäßig anspruchslose Pflanze. Sie bevorzugt sonnige Standorte und kommt mit einem Nährstoffarmen Boden sehr gut zurecht. Wer die Physalis in seinem Garten oder einem Kübel anpflanzen möchte, sollte ausreichend Wasservorräte haben.
Die Physalis benötigt zwar kaum Düngung, aber hat einen sehr Hohen Wasserbedarf. Eigentlich handelt es sich bei der Physalis um eine mehrjährige Pflanze, aber aufgrund ihrer geringen Winterhärte wird sie in Deutschland meist nur einjährig angebaut.
Dennoch ist es möglich die Physalis gesund durch den Winter zu bringen. Dafür muss die Physalis im Oktober ins Haus oder einen anderen warmen Ort gebracht werden. Anschließend sollte man die Physalis stark, um bis zu 2/3 zurückschneiden.
Während der Überwinterung sollte die Physalis regelmäßig mit kleinen Mengen Wasser versorgt werden und an einem hellen Ort bei circa 15 Grad abgestellt werden. Je nach Wetterlage kann die Physalis im März oder April wieder ins Freie gebracht werden. Schaue hier für eine detailliertere Anleitung zur Überwinterung einer Physalis vorbei.
Physalis – Eine Beere mit Geschichte: Sind alles Arten essbar?
Die Lampionblume
Die in Deutschland am häufigsten angebaute Art ist die Lampionblume. Sie ist bekannt für ihre leuchtend orangefarbenen Lampions und besonders als Deko beliebt. Die Beeren sind zwar essbar, schmecken aber säuerlich-bitter.
Die Kapstachelbeere
Die Kappstachelbeere ist die in Deutschland bekannteste Art der Physalis. Ihre gelb-orangefarbenen Beeren schmecken säuerlich-süß. Diese Unterart unterteilt sich nochmals in viele verschiedene Sorten. Hier sind drei beliebte Sorten der Kapstachelbeere näher betrachtet.
Inkapflaume | Circa eineinhalb Meter hoch Besonders viele Früchte Fruchtig-süßer Geschmack |
Preciosa | Circa 75-90 cm hoch Viele kleine Früchte Ernte ab Mitte August |
Schönbrunner Gold | Bis zu zwei Meter hoch Sehr große Früchte Aromatische Beeren Süßsaurer Geschmack |
Die Ananaskirsche
Die Ananaskirsche wird auch Erdkirsche genannt und erinnert mit ihrem Geschmack an den einer Ananas. Sie trägt früher als die Kapstachelbeere Früchte und hat im Verhältnis eine deutlich geringere Wuchshöhe. Wenn die Früchte der Ananaskirsche reif sind, fallen sie vom Strauch und können mühelos eingesammelt werden. Hier die drei beliebtesten Sorten der Ananaskirsche.
Goldie | Große Beeren Ananas- und Erdbeerartiger Geschmack |
Izumii | 40 Zentimeter hoch Reifezeit ab Juli Gelbfarbige Beeren Süßer Geschmack |
Geltower Selektion | Besonders große Früchte Circa 50 Zentimeter hoch Süßes Ananasaroma |
Die Tomatillo
Diese Art der Physalis ist besonders in Mittelamerika beliebt. Die violetten und grünlichen Früchte haben einen an grüne Äpfel erinnernden Geschmack und sind nicht besonders süß. In Mittelamerika werden sie besonders für eine Speise verwendet. Na wisst ihr welche? Richtig, die Tomatillo wird häufig zu Salsa weiterverarbeitet. Die Tomatillo reift ab Anfang September und lassen sich mehrere Wochen lagern. Hier sind drei der beliebtesten Tomatillo-Sorten.
Mexican Husk | Violette und gelbe Früchte Auch unreif zu verzehren Apfelartiger Geschmack |
Amarylla | Gelbe Früchte Reifezeit ab August Sehr saftige Beeren |
Purple Coban | Grüne Früchte Süß-würziger Geschmack |
Die Erdbeertomate
Die Erdbeertomate hat ihren Ursprung in Mexiko und ist dort in der traditionellen Küche sehr beliebt. Eine ihrer Sorten, die „Purple de Milpa“ erreicht eine Wuchshöhe von eineinhalb Metern. Ihre Früchte haben eine dunkle, violette Farbe.
Physalis – Eine Beere mit Geschichte: Wie gesund ist die Physalis?
Die Physalis ist vielleicht eine relativ unscheinbare Frucht, enthält aber jede Menge wichtiger Inhaltsstoffe. So enthält die Physalis viele Vitamine. Ihr hoher Anteil an Vitamin E schützt die Körperzellen vor Störungen und stärkt zudem das Immunsystem. Die große Menge an Beta-Carotin unterstützt das Zellwachstum und das menschliche Sehvermögen, während das enthaltene Niacin an über 200 Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Weiterhin enthält die Physalis unter anderem Mangan, Eisen, Phosphor und Kalzium und ist auch aufgrund ihres geringen Kaloriengehalts eine durch und durch gesunde Frucht.
Physalis – Eine Beere mit Geschichte: Kreative Küche
Die Physalis ist nicht nur gesund, sondern auch vielfältig einsetzbar. Wer die Physalis im Naturzustand für zu langweilig hält, kann sich vielleicht für eines unserer Top 3 der Physalis-Rezepte begeistern 🙂
- Kompott von der Physalis
- Physalis – Tomatensalat
- Physalis Muffins
Wir stellen euch nun ein Rezept für das Physalis Kompott vor. Ein echtes Highlight für den Sommer. Es schmeckt besonders gut zu Pancakes oder Eis.
Zutaten Physaliskompott
- Circa 200 Gramm Physalis
- 230 Milliliter Weißwein
- 40 Gramm Zucker
- Mark einer Vanilleschote
- Sternanis
- Zimtstange
- 2 kapseln Kardamom
- Circa 2 Teelöffel Speisestärke
Zubereitung Physaliskompott
- Entferne die Blätter der Physalis und wasche sie unter kaltem Wasser ab. Halbiere anschließend die Physalis und stelle sie beiseite.
- Gib nun den Zucker in einen mittelgroßen Topf und lasse den Zucker bei stetiger und mittlerer Hitzezufuhr karamellisieren.
- Lösche den karamellisierten Zucker mit circa 230 Millilitern Weißwein ab.
- Gib nun das Mark einer Vanilleschote, eine Zimtstange, ein Sternanis und 2 Kardamomkapseln hinzu und lasse das Ganze für circa 13 Minuten leicht köcheln.
- Entferne die Gewürze nach Ablauf der Zeit wieder aus der Flüssigkeit und gib anschließend die Physalishälften hinzu.
- Lasse die Flüssigkeit mit den Physalis kurz aufkochen und gib anschließend circa 2 gestrichene Teelöffel Speisestärke hinzu. Achte darauf, dass die Speisestärke gut und ohne zu verklumpen in die Flüssigkeit eingerührt wird.
- Gib nun das fertige Kompott in eine Schüssel und lasse es für circa 2-3 Stunden abkühlen.
- Besonders lecker schmeckt das Physaliskompott zu Vanilleeis oder zu Pancakes. 😉
Guten Appetit ♥
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Bildquelle Header (Physalis) = Pixabay.com – Alexas_Fotos