Das Ende der Milchquote: Was passiert mit der frischen Milch?
Nein, es ist kein Aprilscherz. Zum heutigen Tag wird die Milchquote abgeschafft und die frische Milch von traditionellen Kleinbauern ist in Gefahr. Aber was ist die Milchquote? Bei der Milchquote handelt es sich um eine 1984 eingeführte Quotenregelung, die verhindern soll, dass zu viel Milch auf dem Markt angeboten wird. Wenn ein Betrieb zu viel produziert, wird dieser sanktioniert, er muss eine so genannte Superabgabe zahlen. Eine Überproduktion und das weitere Entstehen von „Milchseen“ und „Butterbergen“ soll verhindert werden. Die Preise sollen dabei stabilisiert werden. Doch damit ist jetzt Schluss.
Kleinere Milchviehbetriebe haben Sorge, dass nun wieder, auf längerfristige Sicht, zu viel Milch produziert wird. Viele kleinen Betriebe müssen um ihre frische Milch und ihre Existenz bangen. Die großen Betriebe werden sie einfach überrollen. Es stellt sich die Frage, woher die zukünftige Milch kommen wird, die unter anderem, in den Supermärkten angeboten wird. Stammt sie von industriellen Großbetrieben oder kleineren traditionellen Höfen? Die Antwort liegt auf der Hand.
Kaufen Sie also bewusst frische Milch in Hofläden, Naturkostfachgeschäften, die sich direkt mit frischer Milch beliefern lassen oder bei uns, der Bauerntüte, die auf Produkte von regionalen Erzeugern setzt! Schützen Sie kleine und mittlere Betriebe vor dem „Aussterben“. Denn der Verlust dieser Milchviehbetriebe hat nicht nur Folgen für die betroffenen Bauern. Auch Sie und ich, wir als Konsumenten, würden die Folgen spüren. Um die Biodiversität zu erhalten, muss Milch flächendeckend und nachhaltig in Grünlandregionen erzeugt werden, sprich: ohne die kleinen Milchbetriebe ist die Vielfalt zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme in Gefahr.
Die Weiden der Milchkühe verwandeln sich in Acker, auf denen überwiegend Monokulturen wie Mais angebaut werden sollen. Dies ist nicht nur bescheidend fürs Auge. Die Artenvielfalt der Wiesenbewohner schwindet und der Klimaschutz ist in Gefahr. Unser Klima ist vom Luftaustausch über Wiesen und Weiden abhängig, da diese Kohlenstoff, in Form von Humus, speichern. Außerdem schützt das Grünland den Boden vor Wind und Wasser. Milch von Kühen, die auf dem Grünland weiden, ist nachweislich gesünder als die industriell produzierte Milch. Die Wiesen und Weiden kommen unserer Gesundheit also mehr als zu Gute.
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